Gedenkweg für die Opfer des Faschismus

10. April 2016

Samstag, 23. April 2016

Beginn 11 Uhr, Stadtamhof

„Im Gedenken an die Naziopfer – seid heute wachsam!“23Apr-Emblem1 - Kopie

Seit über vier Jahrzehnten wird der 23. April in Regensburg als Mahn- und Gedenktag begangen. Erinnert wird an Naziverbrechen an den historischen Tatorten. Auch im 71. Jahr der Befreiung von Faschismus und Krieg gedenken wir der Opfer von Widerstand und Verfolgung. Der Oberbürgermeister der Stadt Regensburg wird den Gedenkweg am Colosseum eröffnen und auf dem Dachauplatz beschließen. Die Stadt Regensburg ist – wie erstmals 2015 – auch dieses Jahr Veranstalter des Gedenkwegs. Die einzelnen Stationen werden von den seit langen Jahren Beteiligten gestaltet.

1. Station Colosseum

Vor 70 Jahren, in der Nacht vom 22. auf den 23. April 1945, begann für die Überlebenden des „Colosseum“, Außenlager des KZ Flossenbürg, der letzte Marsch. 400 Gefangene traten den Todesmarsch über die Steinerne Brücke an. Nur wenige erlebten ihre Befreiung sieben Tage später, am 1. Mai bei Laufen an der Salzach. Die Station wird von der Arbeitsgemeinschaft ehem. KZ Flossenbürg e.V. gestaltet.

2. Station Dom Westportal

Gedenken für Domprediger Dr. Johann Maier, Michael Lottner, Josef Zirkl, Johann Igl und alle Opfer der Rechten Gewalt. Die Station wird von der katholischen und der evangelisch-lutherischen Kirche gestaltet.

3. Station Neupfarrplatz

Wir gedenken der „Neupfarrplatzgruppe“: Josef Bollwein, Postfacharbeiter; Johann Eibl, Vorarbeiter; Josef Haas, Invalide; Franz Herzog, Arbeiter; Johann Kellner, Arbeiter; Max Massinger, Gastwirt; Johann Schindler, Kasseninspektor; Georg Zaubzer, städt. Arbeiter. Sie wurden ermordet, weil sie sich gegen den Krieg und für die Beseitigung des NS-Regime äußerten. Die Station wird vom Deutschen Gewerkschaftsbund gestaltet.

4. Station Jüdische Gemeinde

Wir gedenken der 400 Regensburger Jüdinnen und Juden, sie wurden enteignet, beraubt und verschleppt. An die 250 wurden ermordet. Im April 1942 fand die erste, im April 1945 die letzte Deportation statt. Die Synagoge wurde 1938 zerstört. Die Station wird von SJD – Die Falken im Einverständnis mit der Jüdischen Gemeinde Regensburg gestaltet.

5. Station Gedenktafel für Wolfgang Waller, Minoritenweg 9

Wolfgang Waller, Häftling mit dem lila Winkel der Zeugen Jehovas, starb als christlicher Märtyrer am 6. Juli 1940 im KZ Mauthausen. Drei aktive Gruppen der Ernsten Bibelforscher leisteten in Regensburg Widerstand gegen das NS-Regime und verweigerten den Kriegsdienst. Die Station wird von Jehovas Zeugen gestaltet.

Letzte Station Dachauplatz

In Erinnerung an die Frauendemonstration für die kampflose Übergabe der Stadt gedenken wir der Opfer des 23. April 1945: Dr. Johann Maier, Domprediger (39); Josef Zirkl, Lagerarbeiter (70); Michael Lottner, Hauptwachtmeister a.D. (46) und aller Opfer des Faschismus. Die Station wird von Pax Christi und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – BdA gestaltet. Lied „Die Moorsoldaten“