Donnerstag, 29.01.15 Gewerkschaftshaus 19:00 Uhr: Vortrag von Jörg Kronauer

8. Januar 2015

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Namensstreit um NS-Bürgermeister Hans Herrmann

15. Oktober 2014

Ernst-Grube2 Ernst Grube, Landesvorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung bayerische Gedenkstätten äußerte sich gegenüber regensburg-digital höchst kritisch über die Stellungnahme zu dem Regensburger NS-Bürgermeister und späteren CSU-Oberbürgermeister, die Stadtheimatpfleger Werner Chrobak und Professor Bernhard Löffler verfasst haben. Der Tatsache, dass Hans Herrmann das Grundstücksreferat leitete, messen die Verfasser keine weitere Bedeutung bei, obwohl klar ist, dass Herrmann damit für die Arisierung in Regensburg die Verantwortung trug. Dazu Ernst Grube, der als Kind die systematische Ausgrenzung und Entrechtung der Juden im NS-Staat am eigenen Leib erfahren hat: „Es wird mit keinem Wort erwähnt, dass jede Enteignung jüdischen Eigentums über Herrmanns Schreibtisch gegangen ist. Dabei hatte diese Arisierung eine brutale Bedeutung: Sie hat die Existenz der Menschen zerstört. Sie war Bestandteil der systematischen Ausgrenzung, ohne die es keine Deportationen und keinen Holocaust hätte geben können“. Auslöser des erneut aufflackernden Namensstreits um die Hans-Herrmann-Schulen war eine Empfehlung des Kultusministeriums vor gut einem Jahr. Der Spaenle-Wink mit dem Zaumpfahl – samt Hinweis auf Arisierung – bewirkte nicht viel. Zum Kapitel Arisierung sagen die beiden Historiker lediglich, dass die Grundstücksakten der NS-Zeit „für die Stellungnahme nur punktuell in Augenschein genommen und keineswegs aufgearbeitet werden“ konnten. So wird man die Schande nicht los.

Freitag, 19.09.14 Gewerkschaftshaus 19:00 Uhr: In Italien verurteilt – in Deutschland verjährt

22. August 2014

Über das ungesühnte SS-Massaker in Sant’Anna di Stazzema

Referent: Hermann G. Abmayr, Journalist und Filmemacher aus Stuttgart

Im Morgengrauen des 12. August 1944 dringen mehrere Kompanien der 16. Panzergrenadierdivision „Reichsführer SS“ aus vier Richtungen in das Bergdorf  Sant’Anna di Stazzema in der Toskana ein. Als sie nach wenigen Stunden den Ort verlassen, liegen 400 Menschen tot auf dem Boden oder in den Trümmern ihrer Häuser – durchsiebt von Maschinengewehrsalven, verstümmelt, verbrannt. Frauen, alte Männer und über hundert Kinder; das jüngste war 20 Tage alt.

Jahrzehntelang lebten die SS-Mörder unbehelligt in Westdeutschland. Manche gaben Interviews, berichteten von dem Massaker und ihrer Rolle. Erst Ende 2002 nimmt die Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Verfahren gegen 17 Beschuldigte auf.

2004 und 2005 klagt die italienische Justiz an. Das Gericht in La Spezia verurteilt zehn der beteiligten SS-Männer wegen hundertfachen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. In Abwesenheit. Deutschland lieferte die Mörder nicht aus.

2012 stellte Oberstaatsanwalt Bernhard Häußler in Stuttgart nach zehn Ermittlungsjahren das Verfahren gegen die SS-Mörder ein. Verjährt – das Massaker wäre „spontan“ vor Ort „passiert“.

Der Fall Sant’Anna ist zum Politikum geworden.

Eine Veranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Regensburg, SJD Die Falken Bezirk Niederbayern / Oberpfalz, ver.di Oberpfalz Jugend in Kooperation mit Rosa Luxemburg Stiftung Bayern Kurt Eisner Verein.Logo-Block-unten-RGB

Shortcut to Justice Dokumentarfilm, Freitag, 13.06.14 um 19:15 Uhr, Andreasstadel

2. Juni 2014

shortcut_plakat_webDer Dokumentarfilm Shortcut to Justice erzählt die Geschichte der „Frauen für Gerechtigkeit“ und die Geschichte der „Nari Adalat“ Frauen, die in Gujarat und anderen indischen Bundesstaaten aktiv sind. Die „Frauen für Gerechtigkeit“ und die „Nari Adalat“ Frauen wehren sich couragiert und solidarisch gegen Unrecht und Gewalt.

Die Vereinten Nationen und medica mondiale setzen den Film in vielen Ländern für die Frauen- und Menschenrechtsarbeit ein. Wir zeigen den Dokumentarfilm von Sybille Fezer und Daniel Burkholz in der erweiterten Neufassung von 2014 (54 Minuten). Sybille Fezer ist Filmemacherin, Frauen- und Menschenrechtsexpertin. Daniel Burkholz ist Filmemacher und Rechtsanwalt.

Beitrag der VVN-BdA zum Gedenkweg 2014

23. April 2014

23. April Plakat - Demoaufruf

Luise Gutmann am 23. April, dem Antifaschistischen Gedenktag Regensburgs:

Wir sind an der letzten Station des Gedenkwegs, auf dem Dachauplatz angekommen. Ein langer Weg und eine lange Geschichte liegen hinter uns.

„Nehmt eure Kinder mit und weiße Tücher und schreit fest.“ Das war am 23. April 1945 der Aufruf zur „berühmten“ Frauendemonstration, die die kampflose Übergabe der Stadt an die amerikanischen Truppen forderte. Der Domprediger hatte das Wort ergriffen – eher beschwichtigend, aber er nahm die Forderung der Frauen auf. Ein Gestapobeamter riss ihn vom Sockel. Weitere Festnahmen folgten. Am nächsten Tag sahen die Regensburger den Domprediger hängen, hier auf dem Dachauplatz an einem provisorischen Galgen, neben ihm hing Josef Zirkl, unter den beiden Toten lag Michael Lottner, der während der Demonstration am Tag zuvor in der Kreisleitung erschossen worden war.

In seiner ersten Bekanntmachung – nach der Befreiung – wandte sich der neue Oberbürgermeister Gerhard Titze an die Bürger Regensburgs:

„3 Tage vor dem Einmarsch der Alliierten Truppen ist hier in Regensburg ein entsetzliches, durch ein Hitlergericht sanktioniertes Verbrechen geschehen. Der Domprediger Dr. Johann Maier ist dafür, dass er darum bat, die Stadt nicht im aussichtslosen Kampf zu verteidigen, zum Tode verurteilt und durch den Strang hin gerichtet worden.

Wir wollen dies niemals vergessen! Zur Erinnerung an diesen aufrechten und edlen Priester habe ich daher die Ritter von Epp-Straße in „Dr. Johann Maier-Straße“ umbenannt. Mit Domprediger Maier sind noch 2 weitere aufrechte Männer den Opfertod gestorben. Wir gedenken auch ihrer.

Darüber hinaus habe ich angeordnet, dass bei der Wiedereröffnung der hiesigen Schulen und jeweils am 24. April in allen Schulklassen in einer Ansprache des Domprediger Dr. Maier gedacht werden soll.“

Diese Mahnung und die Anordnungen des Oberbürgermeisters sollen hier zitiert sein. Denn sie wurden in Regensburg gründlich vergessen.

Erst Anfang der 70er Jahre, als Studenten der noch jungen Universität die „Initiative zum 23. April“ ergriffen, sollte sich das ändern. „Im Gedenken an die Nazi-Opfer – Seid heute wachsam!“ war ihre Losung, und der 23. April wurde ein fester Termin in unserem Kalender.

Um unserer Sache Gewicht und Ansehen zu verleihen, wandten wir uns an diejenigen, die es wissen mussten, Widerstandskämpfer gegen den Faschismus, Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter.

Die Liste der Widerstandskämpfer und Gewerkschafter ist lang, die im Laufe der Jahre zum Gedenken an die letzten Regensburger NS-Opfer auf dem Dachauplatz zur Wachsamkeit aufriefen, hier nur wenige Namen:

Josef Felder, Emil Carlebach oder Martin Löwenberg traten gemeinsam auf mit Paul Köllner, Prof. Dr. Gustav Obermair, Christine Schanderl und Hanna Zellner.

Bewusst stellen wir uns in diese Tradition.

Widerstandskämpfer hatten damals eine andere Rolle als später die „Zeitzeugen“. Nicht so sehr ihre moralische Autorität war ausschlaggebend. Vielmehr waren sie der lebende Beweis, dass es auch anders ging im „3. Reich“, dass man widerstehen konnte. Nicht „alle“ hatten mitgemacht, wie man uns weismachen wollte. Ihre bloße Anwesenheit war ein Stachel in der allgegenwärtigen Verlogenheit im Umgang mit der „jüngsten“ Vergangenheit. Zudem waren sie nicht nur ehemalige Widerstandskämpfer und Verfolgte sondern aktuell weiterhin politisch aktiv. Wir wollten sie sehen und hören, egal ob wir ihre Meinung teilten oder nicht. Im Gegenteil, was wir selber sagen wollten, sagten wir auch selber.

Das Transparent mit den Namen der Colosseum-Häftlinge prägt den Gedenkmarsch durch die Stadt seit vielen Jahren. Die Erinnerung an die KZ Opfer geht mit uns zum Dachauplatz. „Gedenken ist eine Pflicht“, diese Widmung schrieb Otto Schwerdt jedem Schulkind in sein Buch „Als Gott und die Welt schliefen“.

Ein würdiges Gedenken an Opfer ist eine individuelle und zugleich eine gesellschaftliche Sache. Die nimmt uns niemand ab, (selbst wenn alle Inschriften passen und alle Steine gepflegt werden). Deshalb bekräftigen wir die Losung von damals: „Im Gedenken an die Nazi-Opfer – Seid heute wachsam!“ „Den Toten zur Ehr – den Lebenden zur Mahnung: Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

Gedenkweg für die Opfer des Faschismus 2014

26. März 2014

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23. April Plakat - DemoaufrufMi. 23. April Beginn 17:00 Uhr Stadtamhof

1. Station: Colosseum Denkmal

Wir gedenken der 400 Gefangenen des Außenlagers Colosseum des KZ Flossenbürg. Im März 1945 waren sie zur Zwangsarbeit bei der Reichsbahn in Regensburg eingesetzt. Für diejenigen, die den Terror bis dahin ertragen hatten, begann in der Nacht vom 22. auf den 23. April der Todesmarsch. Die Befreiung erlebten nur wenige nach 278 km am 1. Mai bei Laufen an der Salzach.

2. Station: Neupfarrplatz – Karavan-Kunstwerk

Auf dem Neupfarrplatz gedenken wir der Opfer der „Neupfarrplatzgruppe“ (Oktober 1942 – Juni 1943): Josef Bollwein, Post-facharbeiter; Johann Eibl, Vorarbeiter; Josef Haas, Invalide; Franz Herzog, Arbeiter bei der Wehrmacht; Johann Kellner, Arbeiter; Max Massinger, Gastwirt; Johann Schindler, Kasseninspektor; Georg Zaubzer, städt. Arbeiter. Sie wurden ermordet, weil sie sich gegen den Krieg und für die Beseitigung des NS-Regime äußerten.

3. Station: Kranzniederlegung an der Jüdischen Gemeinde

Die rund 400 Juden in Regensburg wurden enteignet, beraubt und verschleppt. An die 270 wurden ermordet. Unter ihnen Alice Heiß im KZ Auschwitz und Simon Oberdorfer in KZ Sobibor. Im April 1942 fanden die ersten Deportationen statt, im April 1945 die letzten. Die Synagoge wurde zerstört – vor 75 Jahren.

4. Station: Gedenktafel für Wolfgang Waller, Minoritenweg 9

Wolfgang Waller, Häftling mit dem lila Winkel der Zeugen Jehovas, starb als christlicher Märtyrer am 6. Juli 1940 im KZ Mauthausen. Drei aktive Gruppen der Ernsten Bibelforscher leisteten in Regensburg Widerstand gegen das NS-Regime und verweigerten den Kriegsdienst.

5. Dachauplatz – letzte Station des Gedenkwegs

In Erinnerung an die Frauendemonstration für die kampflose Übergabe der Stadt gedenken wir der Opfer des 23. April 1945: Dr. Johann Maier, Domprediger (39), Josef Zirkl, Lagerarbeiter (70), Michael Lottner, Hauptwachtmeister a.D. (46). Sie wurden ermordet, weil sie das Ende des Krieges und die kampflose Übergabe der Stadt forderten.

Positionen zur Erinnerungskultur und Erinnerungspolitik in Regensburg

geschrieben von Waltraud Bierwirth, Ilse Danziger, Luise Gutmann, Reinhard Hanausch, Dieter Weber

26. März 2014

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„Erinnern heißt Kämpfen – Gegen den deutschen Kriegskurs“

28. Februar 2014

Jugoslawien_Aktionstage

Kundgebung 24. März 18:00 Stadtamhof

zur Erinnerung an den 15. Jahrestag der Bombardierung Jugoslawiens, gegen den deutschen Kriegskurs und für den Frieden

Vor 15 Jahren, am 24. März 1999, begann die
Bombardierung der Bundesrepublik
Jugoslawien unter Beteiligung der deutschen
Bundeswehr.
Diesem dritten Angriffskrieg auf Jugoslawien
von deutschem Boden – innerhalb eines
Jahrhunderts – ging eine massive deutsche
Unterstützung nationalistischer Gruppen in
der Republik Jugoslawien voraus. Gezielt
gestreute Lügen und Gerüchte lieferten der
rot-grünen Bundesregierung den moralischen
Kriegsgrund.

Die Aktionstage beginnen mit der Kundgebung am Montag, den 24. März um 18:00 Uhr in Stadtamhof / Steinerne Brücke: „Erinnern heißt Kämpfen – Gegen den deutschen Kriegskurs“.  Zehn Regensburger Organisationen erinnern gemeinsam mit einer Reihe von Vorträgen und dem Film „Es begann mit einer Lüge – Deutschlands Weg in den Kosovo-Krieg!“ an die Bombardierung Jugoslawiens vor 15 Jahren. Jugoslawien_Aktionstage

Bundeswehr im Inland

29. Dezember 2013

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Militärischer „Heimatschutz“ und „Regionale Sicherungs- und Unterstützungskräfte“ in Krisenzeiten – eine Armee für den Bürgerkrieg?

Diskussionsveranstaltung mit Julian Mühlbauer (Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken, Kreisverband Regensburg)

Datum: 14.01.2014

Uhrzeit: 19:30

Ort: L.E.D.E.R.E.R. Lederer Gasse 25

Seit 2006 wird flächendeckend ein militärischer „Heimatschutz“ eingerichtet – 5.500 Reservisten sitzen seitdem in 470 Verbindungskommandos bei Landkreisen und kreisfreien Städten, Regierungsbezirken und in den Hauptstädten der Bundesländer.

Sie sollen die „Zivil-Militärische Zusammenarbeit“ (ZMZ) vorantreiben und in „Katastrophenfällen“ das Kommando übernehmen. Seit diesem Jahr werden zusätzlich „Regionale Sicherungs- und Unterstützungskräfte“ (RSUKr oder RSU) mit einer Sollstärke von 3.000 Mann aufgebaut. Neben Personalwerbung, Öffentlichkeitsarbeit und Wachdiensten gehören „sonstige Unterstützungsaufgaben“ im militärischen Bereich, insbesondere der Schutz „kritischer Infrastruktur“ und die Einsatzunterstützung bei „innerem Notstand“ zu ihrem Aufgabenspektrum. Bundeswehr im Inland weiterlesen »

Der 23. April in Regensburg

19. Dezember 2013

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Die Namen der toten Häftlinge begleiten uns jedes Jahr von Stadtamhof zum Dachauplatz. Foto: Auf der Steinernen Brücke 2005. Die Namen der Gefangenen des KZ Außenlagers Colosseum wurden recherchiert und das Transparent erstellt von der Regensburger Aktion 1994/95.

Position der VVN-BdA Regensburg zum Gedenktag

Anlass für das hier dokumentierte Papier war ein „Runder Tisch Geschichte der NS-Zeit in Regensburg“ zum Thema: „Würdiges Gedenken – lebendiges Erinnern … Wie gehen wir mit der NS-Geschichte in Regensburg um?“ am 12. November 2013, zu dem das Evangelische Bildungswerk und das Amt für Weiterbildung der Stadt Regensburg eingeladen hatten. Die Teilnehmer waren gebeten worden, „ihre Tätigkeit, ihre bisherigen und geplanten Aktivitäten kurz zusammenzustellen“. Der 23. April in Regensburg weiterlesen »

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