FRITZ BAUER – TOD AUF RATEN

13. Mai 2011

„Nichts gehört der Vergangenheit an. Alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden.“

14.05.2011

Dokumentarfilm von Ilona Ziok

FRITZ BAUER – TOD AUF RATEN

„Nichts gehört der Vergangenheit an. Alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden.“

Fritz Bauer war wohl der profilierteste Staatsanwalt, den die Bundesrepublik je hatte. Er sah sich in der Tradition Gustav Radbruchs als „Jurist aus Freiheitssinn“, glaubte, dass „Unruhe die erste Bürgerpflicht“ sei und war davon überzeugt, dass der Bürger nicht nur ein Widerstandsrecht gegen Willkürakte des Staates habe, sondern dass dieser Widerstand in der Diktatur geradezu zur Pflicht würde.

Samstag, 14. Mai 2011, 19:00 Uhr

Regina Filmtheater, Holzgartenstraße 22

Fritz Bauer, geboren 1903 in Stuttgart, gestorben 1968 in Frankfurt am Main, Sozialdemokrat, Jude, 1933 aus dem Staatsdienst entlassen, acht Monate Haft im KZ Heuberg, 1936 Emigration nach Dänemark, 1943 nach Schweden, Rückkehr 1949. Als niedersächsischer Generalstaatsanwalt (1952-1953) erstritt er in einem Aufsehen erregenden Verfahren die Rehabilitierung der hingerichteten Verschwörer vom 20. Juli 1944. Als Generalstaatsanwalt (1956-1968) initiierte den Frankfurter Auschwitzprozess und löste damit die erste öffentliche Diskussion über den Holocaust aus.

Im restaurativen Klima der Adenauer-Ära wurde Fritz Bauer zu einer „Provokation für den Zeitgeist“. Aufsätze und Reden mit Titeln wie „Mörder unter uns“ und „Am Ende waren die Gaskammern“ erregten nicht nur rechtsradikale Kritik, sondern auch Anstoß in der Mitte der Gesellschaft. Antisemitische und politische Anfeindungen begleiteten das Leben des deutsch-jüdischen Remigranten aus Schwaben. Ein schwerer Schlag war für Bauer die Verabschiedung der Notstandsgesetze im Mai 1968. Fritz Bauers antifaschistisch geprägte Haltung und Wirken war untypisch für den bundesdeutschen Justizapparat. Doch gerade mit diesen Positionen hat er Justizgeschichte geschrieben.

FRITZ BAUER – TOD AUF RATEN Ein Film von Ilona Ziok Deutschland 2010, 97 Minuten, Format Digital Beta, Farbe & s/w

Samstag, 14. Mai 2011, 19:00 Uhr Regina Filmtheater, Holzgartenstraße 22 Fritz Bauer, geboren 1903 in Stuttgart, gestorben 1968 in Frankfurt am Main, Sozialdemokrat, Jude, 1933 aus dem Staatsdienst entlassen, acht Monate Haft im KZ Heuberg, 1936 Emigration nach Dänemark, 1943 nach Schweden, Rückkehr 1949. Als niedersächsischer Generalstaatsanwalt (1952-1953) erstritt er in einem Aufsehen erregenden Verfahren die Rehabilitierung der hingerichteten Verschwörer vom 20. Juli 1944. Als Generalstaatsanwalt (1956-1968) initiierte den Frankfurter Auschwitzprozess und löste damit die erste öffentliche Diskussion über den Holocaust aus. Im restaurativen Klima der Adenauer-Ära wurde Fritz Bauer zu einer „Provokation für den Zeitgeist“. Aufsätze und Reden mit Titeln wie „Mörder unter uns“ und „Am Ende waren die Gaskammern“ erregten nicht nur rechtsradikale Kritik, sondern auch Anstoß in der Mitte der Gesellschaft. Antisemitische und politische Anfeindungen begleiteten das Leben des deutsch-jüdischen Remigranten aus Schwaben. Ein schwerer Schlag war für Bauer die Verabschiedung der Notstandsgesetze im Mai 1968. Fritz Bauers antifaschistisch geprägte Haltung und Wirken war untypisch für den bundesdeutschen Justizapparat. Doch gerade mit diesen Positionen hat er Justizgeschichte geschrieben. FRITZ BAUER – TOD AUF RATEN Ein Film von Ilona Ziok Deutschland 2010, 97 Minuten, Format Digital Beta, Farbe & s/w