Sant’Anna di Stazzema – Erinnerungen an ein ausgelöschtes Dorf
7. April 2013
Samstag, 20. April 2013, 18:30 Uhr mit Rechtsanwältin Gabriele Heinecke
Sonntag, 21. April, 13:00 bis 17:00 Uhr, Seminar mit Marianne Wienemann
jeweils im W 1, Weingasse 1, Regensburg
Mehr als 500 Menschen wurden am 12. August 1944 von der 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“ in Sant’Anna, einem Bergdorf in der Toskana ermordet. Die Täter wurden von der deutschen Justiz nicht belangt. Die überlebenden Opfer streiten um Anerkennung und Entschädigung bis heute. RA Heinecke vertritt ihre Klagen vor Gericht.
Das Massaker in den toskanischen Bergen ist vergleichbar mit den NS-Verbrechen von Lidice in Tschechien 1942 oder Oradour in Frankreich 1944. Von Lidice und Oradour weiß die Welt, das Massaker von Sant’Anna war bis vor kurzem nicht einmal in ganz Italien bekannt, geschweige denn in Deutschland.
Im März 2013 jedoch fuhr Bundespräsident Joachim Gauck zu einer Gedenkfeier nach Sant‘ Anna, zeigte Reue, umarmte den italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano und sagte: „Es verletzt unser Empfinden für Gerechtigkeit tief, wenn Täter nicht überführt werden können, wenn Täter nicht bestraft werden können, weil die Instrumente des Rechtsstaates dieses nun einmal nicht zulassen“. Deutschland ein Rechtsstaat, der die Strafverfolgung von NS-Tätern „nun einmal“ nicht zulässt? Merkwürdig. Und was für eine Rechtstradition ist das denn?
SJD DIE FALKEN erinnern an das ausgelöschte Dorf und berichten von ihrer Begegnung mit Überlebenden im letzten Jahr.