Gedenkweg für die Opfer des Faschismus 23. April 2019 – Wir treffen uns um 18 Uhr in Stadtamhof
15. April 2019
Am Antifaschistischen Gedenktag Regensburgs, dem 23. April gehen wir den Gedenkweg zu Ehren der Opfer des Faschismus.
18 Uhr Beginn in Stadtamhof: Wir erinnern an das Außenlager des KZ Flossenbürg im Herzen der Stadt. In der Nacht zum 23. April 1945 wurden die verbliebenen 360 Gefangenen aus dem KZ-Außenlager Colosseum auf den Todesmarsch getrieben. Über die Steinerne Brücke, zunächst die Donau abwärts, dann weiter in Richtung Südosten. Erst am 1. Mai kam eine Gruppe von ca. 50 Überlebenden in Laufen a.d. Salzach an. – Die Station wird gestaltet von der Arbeitsgemeinschaft ehem. KZ Flossenbürg e.V.
Am Domwestportal erinnern wir an Domprediger Dr. Johann Maier, Michael Lottner, Josef Zirkl und alle Opfer nazistischer Gewalt. Die kampflose Übergabe der Stadt Regensburg fordernd, wurden sie am 23. April ermordet. – Die Station wird gestaltet vom Stadtdekanat der katholischen zusammen mit der evangelischen Kirche.
Auf dem Neupfarrplatz erinnern wir an die „Neupfarrplatzgruppe“. Von der Gestapo wurde 1942/43 gegen 49 Personen ermittelt. Im November 1942 wurden die meisten in Polizeihaft und in das KZ Flossenbürg überführt. Josef Bollwein und Johann Kellner wurden vom Volksgerichtshof Berlin, der hierfür öffentlich in Regensburg tagte, zum Tode verurteilt. Josef Haas und Georg Zaubzer wurden ohne Todesurteil im KZ Flossenbürg erschossen. Weitere fünf Beschuldigte starben an den Folgen der Haft und Folter. Alle waren sie Widerständler, sie waren gegen den Krieg und für die Beseitigung des Naziregimes. – Die Station wird vom Deutschen Gewerkschaftsbund gestaltet.
An der Synagoge erinnern wir an die 400 Regensburger Jüdinnen und Juden. Sie wurden entrechtet, beraubt und verschleppt. An die 250 wurden ermordet. Im April 1942 fand die erste, im April 1945 die letzte Deportation statt. Die Synagoge wurde 1938 zerstört. – Die Station wird gestaltet von der Jüdischen Gemeinde.
Minoritenweg 9: wir erinnern an die Verfolgung und den Widerstand aus christlicher Überzeugung von 21 Zeugen Jehovas in Regensburg. Wolfgang Waller starb am 6. Juli 1940 an den Torturen im KZ Mauthausen. Er hatte den Hitlergruß sowie den Militärdienst verweigert und bis zu seiner Inhaftierung 1936 eine Widerstandsgruppe geleitet. – Die Station wird gestaltet von Jehovas Zeugen.
Am Dachauplatz erinnern wir an die Frauendemonstration für die kampflose Übergabe der Stadt und an alle Opfer des Faschismus. – Die Station wird gestaltet von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.
Der jährliche Gedenkweg am 23. April wird seit 2015 von der Stadt Regensburg veranstaltet.