ARGE ehem. KZ Flossenbürg würdigt sowjetische Kriegsgefangene am 8. Mai

7. Mai 2019

Die Gedenkstunde am findet statt am 8. Mai um 16 Uhr, Gedenkstein am Hohen Kreuz, Straubinger Straße Ecke Siemensstraße

Die Arbeitsgemeinschaft ehem. KZ Flossenbürg, die das Gedenken veranstaltet, gab dazu folgende Mitteilung an die Presse:

„Pressemitteilung

Mit Beginn der Eroberungsfeldzüge und Vernichtungskriege der Nazis wurden immer mehr deutsche Arbeiterinnen und Arbeiter durch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus den überfallenen und unterdrückten Ländern „ersetzt“. So kamen auch bald nach dem Überfall auf Polen, Belgien, Frankreich und die Niederlande Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter nach Regensburg. In Dutzenden von Einzelarbeitsstellen und Sammellagern wurden diese teilweise gegen internationales Recht oder die mindesten ethischen und menschlichen Grundsätze versklavt und zur Arbeit gezwungen.
Entsprechend der menschenverachtenden, aber in ihrem kruden Rassismus tödlichen Logik der Nazis standen auf der untersten Stufe neben den Juden ab 1941 die sowjetischen Kriegsgefangenen. Sie wurden nicht nur durch die brutalen Arbeitsmethoden und die menschenunwürdige Behandlung, sondern auch durch gezielte Vernichtungsaktionen ohne rechtliche Grundlage – „Kommissarbefehl“ – ermordet. Als SchülerInnen 1982 das KZ-Außenlager „Colosseum“ (wieder)entdeckt und mit einem Teil ihres Preisgeldes eine Gedenktafel für die dortigen Toten gespendet hatten, musste der Stadtrat mehrere Jahre beraten: Schließlich sollte als Kompromiss der KZ-Toten des „Colosseums“ nur gleichzeitig mit den Geflohenen und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten sowie anderen Opfergruppen der Nazimorde gedacht werden. So wurde 1988 auch ein Denkmal für die in Regensburg Ermordeten und zu Tode gekommenen sowjetischen Kriegsgefangenen in Beisein der sowjetischen Generalkonsulin eingeweiht – und seither praktisch Vergessen: Ein, zwei Dutzend Bürgerinnen und Bürger dürften von der Existenz des Denkmals und seines Standorts wissen.

Am 8.5., dem Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus, wird die Arbeitsgemeinschaft ehem. KZ Flossenbürg e. V. am Gedenkstein an der Straubinger Straße der Ermordeten erinnern und ihnen zur Ehre einen Kranz niederlegen. Wer sich anschließen möchte, kommt um 16 Uhr in die Straubinger Straße, Abzweigung Siemensstraße.“